Ablauf beim Neurofeedbacktraining

In einem ausführlichen Erstgespräch wird abgeklärt, welche Beschwerden vorliegen und wie Neurofeedback-Training helfen kann. Die Methode des Neurofeedbacks, die Wirkungsweise und das genaue Vorgehen werden eingehend erklärt. Die individuellen Wünsche und Ziele, die mit dem Training verbunden sind, werden besprochen.

Bei der quantitativen Elektroenzephalographie (qEEG) werden die elektrischen Impulse  der Gehirnwellen- Grundaktivität gemessen und computergestützt in ihre Einzelfrequenzen zerlegt. Dabei wird eine Haube mit 21 Elektroden aufgesetzt, während man bequem vor einem Bildschirm sitzt. Die Elektroden werden mit einem Gel unterspritzt. Dies schmerzt überhaupt nicht. Dann wird die Gehirnaktivität gemessen, während über kurze Zeit unterschiedliche Anforderungen gestellt werden (z.B. entspannen, Augen öffnen/ schließen, Kopfrechnen). Nach der Aufnahme der Daten werden diese kalkuliert. Danach werden die Testergebnisse besprochen und gemeinsam entschieden, ob Neurofeedback eine sinnvolle Behandlungsmöglichkeit ist  und es wird ein individueller Trainingsplan erstellt.

Zu Beginn jeder Neurofeedbacksitzung werden die Effekte des letzten Trainings besprochen. Der Trainierende sitzt auf einem bequemen Stuhl vor einem Computerbildschirm. Die Elektroden werden mit einer Paste auf der Kopfhaut  befestigt. Meistens genügen schon 3 Elektroden, es kann aber, individuell je nach Testergebnis, mit bis zu 21 Elektroden trainiert werden. Mit den Elektroden werden die elektrischen Potentialschwankungen des Gehirns gemessen.

Der Trainierende darf selber die Form des Feedbacks wählen. So besteht die Möglichkeit über ein visuelles Feedback über den Monitor, auditives Feedback über Kopfhörer oder sogar taktiles Feedback über ein vibrierendes Stofftier zu wählen.

Das System ist ein geschlossener Kreis, indem sich das Feedback, je nach aktueller Gehirnaktivität, von Moment-zu-Moment verändert. Die neuen Neurofeedback-Systeme machen es möglich mit Computerspielen (Eigenschaften im Spiel werden durch die Hirnwellen-Echtzeit-Analyse gesteuert) oder Videos (werden durch die Feedback-Schleife verpixelt, vernebelt, kleiner oder größer) zu trainieren. Die physiologischen Zustandsänderungen werden dem Gehirn so auf unterschiedlichste Weise gespiegelt.

Eine lang anhaltende Veränderung ist nur dann möglich, wenn die in den Neurofeedback-Sitzungen erlernte Selbstregulation der Gehirnaktiviät in den Alltag umgesetzt wird.

Das reine Neurofeedbacktraining dauert, je nach Art, zwischen 20 und 40 Minuten. Inklusive der Vorbereitungsphase und der Nachbesprechung dauert eine Trainingssitzung ca. eine Stunde.

Neurofeedback hat die besten Effekte, wenn zu Beginn 2-3-mal pro Woche trainiert wird. Anschließend werden die Abstände der Sitzungen größer. Nach 10 Sitzungen findet eine erneute Analyse statt, um die Ergebnisse mit den Ausgangswerten und den Zielen zu vergleichen. Anhand der Auswertung wird dann entschieden, ob und wie das Neurofeedback-Training fortgesetzt wird.